Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck
Elisa Klapheck wurde 1962 in Düsseldorf geboren und ist mit der Einheitsgemeinde großgeworden.
Seit den Anfängen der Frankfurter Kehillah Chadaschah 1994 war sie am Horizont mit dabei. Damals lebte sie in Berlin und gehörte zu den Mitbegründer:innen des dortigen Egalitären Minjan, der Ende der 1990er Jahre in die Synagoge Oranienburger Straße einzog. In dieser Zeit hat sie maßgeblich Bet Debora mit initiiert, eine historisch erstmalige „Tagung europäischer Rabbinerinnen, Kantorinnen und rabbinisch gelehrter Jüdinnen und Juden“.
2004 wurde Elisa Klapheck vom Aleph Rabbinic Program in den USA zur Rabbinerin ordiniert. Als der Egalitäre Minjan in Frankfurt im selben Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feierte, lud er sie ein, den Festgottesdienst zu leiten. Seitdem ist sie mit dem Minjan verbunden.
Elisa Klapheck sieht sich in der Tradition des Frankfurter Lehrhauses von Franz Rosenzweig, zitiert aber ebenso gern aus dem Tora-Kommentar von Samson Raphael Hirsch. Die für den Minjan typische Verbindung von gelebter jüdischer Tradition und kritischer Auseinandersetzung mit Fragen der Gegenwart entspricht auch ihrem rabbinischen Verständnis.
Während ihrer vierjährigen Tätigkeit ab 2005 als Rabbinerin für die Amsterdamer jüdische Gemeinde Beit Ha’Chidush kam sie regelmäßig nach Frankfurt, um den Egalitären Minjan durch die Vermittlung jüdischer Kenntnisse, etwa für die Gestaltung von Gottesdiensten oder den Umgang mit inhaltlichen Entwicklungen der jüdischen Tradition, zu stärken. 2009 zog sie endgültig nach Frankfurt und ist seitdem offiziell die Rabbinerin des Egalitären Minjan. Sie ist Mitglied der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland (ARK) und bereitet Giur-Kandidat:innen auf das Bet Din vor. In Frankfurt ist sie Mitglied der Kultuskommission der Jüdischen Gemeinde.
2012 promovierte Rabbinerin Elisa Klapheck mit einer Dissertation über die jüdische Religionsphilosophin Margarete Susman, die auch in Frankfurt gewirkt hatte („Margarete Susman und ihr jüdischer Beitrag zur politischen Philosophie“).
2016 wurde sie Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn.
Von ihr erschienen sind u. a. die Bücher „Fräulein Rabbiner Jonas – Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ (1999), „Bertha Pappenheim – Gebete / Prayers“ (2003) und „Wie ich Rabbinerin wurde“ (2012), außerdem „Zur politischen Theologie des Judentums (2022).
Im Juli 2023 wurde sie als erste Frau zur Vorsitzenden der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) und ihrem Bet Din gewählt.
Weitere Informationen unter: www.elisa-klapheck.de
Kontakt: rabbi.klapheck@minjan-ffm.de
Foto: Rafael Herlich